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Bremer Landesmeisterschaften auf der Langbahn

Zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren fanden in Bremen wieder Landesmeisterschaften statt; zuletzt hatte es im November 2019 die Landeskurzbahnmeisterschaften gegeben. Die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten seitdem haben die Bremer Schwimmerszene doch ziemlich ausgedünnt; zu diesen ersten Meisterschaften gab es nicht einmal Pflichtzeiten, sondern nur relativ moderate Richtzeiten, die lediglich Empfehlungen darstellten.

Der Termin dieser Langbahnmeisterschaften am 23./24.04., ein Wochenende nach Ostern war zugleich die letzte Möglichkeit zur Qualifikation für die Norddeutschen Meisterschaften; vielleicht für die Schwimmerinnen und Schwimmer einen Tick zu früh nach dem Trainingslager und den dann folgenden Osterfeiertagen. Jedoch blieb niemand völlig unter dem Niveau der bisher erreichten Zeiten und auch die eine oder andere neue Bestzeit war schon wieder dabei.

Die Erfolge in den Jahrgangsplatzierungen und sogar in der offenen Landesmeisterwertung blieben trotz allem bei der aktuell relativ jungen Mannschaft nicht aus. Fast alle waren mit dritten, zweiten oder auch ersten Plätzen dabei; Emil Jobst (Jg.2010) war mit seiner zweiten Wettkampfteilnahme überhaupt bei diesen Landesmeisterschaften und wurde Dritter in seinem Jahrgang über 50m Brust.

Jahrgangsmeistertitel erreichten:

Maya Compaore (Jg.2006) über 400m Freistil in 2:26,66 Min.
Finn Lukas Herzig (Jg.2008) über 200m Lagen in 2:47,31 Min.
Lea Pauline Herzig (Jg.2010) über 100m Brust in 1:34,64 Min.
Lilly Sophie Herzig (Jg.2005) über 50m Rücken in 0:34,13 Min.

Kai Strathmann (Jg.2007) siegte in seinem Jahrgang auf allen Schmetterlingstrecken: 50m in 0:29,91; 100m in 1:08,46; 200m in 2:34,20; sowie über 200m Freistil in 2:16,77. Außerdem wurde er über 200m Schmetterling zugleich Bremer Landesmeister.

Luca Gorniak (Jg.2007) wurde Jahrgangsmeister auf allen 7 Strecken, zu denen er angetreten war: 50, 100 und 200m Brust (0:35,12/ 1:15,92/ 2:39,92); 50 und 100m Freistil (0:27,33/ 0:59,86); 200m Lagen (2:25,83) und 50m Rücken (0:33,56). Über 200m Lagen wurde er zugleich Landesdritter; über 200m Brust wurde er Bremer Landesmeister.

Im Mastersbereich waren am Start Götz Grevesmühl, Michael Müller-Larrey, Günter Tobisch, die alle Auszeichnungen für ihre Strecken erhielten.

Die 4x 100m Freistil-Staffel männlich in der Altersgruppe Jg. 2013 und älter erreichte in der Zeit von 04:05,06 Min. den 3.Platz in der Besetzung:

Elfers, Nils-Florian (2005)      (00:57,70)
Herzig, Finn Lukas  (2008)      (01:08,42)
Strathmann, Kai     (2007)       (01:00,20)
Gorniak, Luca          (2007)        (00:58,74)

Eine 4x 100m Lagen-Staffel mixed erreichte den 5. Platz in der Altersklasse Jg. 2012 und älter in der Zeit von 04:44,59 Min. in der Besetzung:

Herzig, Lilly Sophie (2005; w)       (Rücken: 01:14,58)
Gorniak, Luca          (2007; m)        (Brust: 01:16,37)
Strathmann, Kai     (2007; m)        (Schmetterling: 01:05,95)
Compaore, Maya     (2006; w)        (Kraul: 01:07,69)

Danke im Namen aller Sportler*innen an die Kampfrichterinnen Carina Broda, Ilka Gorniak, Melanie Herzig, Ute Elfers, Yvonne Mielke Behrens für ihren Einsatz !

Staffel 4×100 Freistil; v.l.n.r.: Nils Elfers, Finn Herzig, Kai Strathmann, Luca Gorniak

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Für die Norddeutschen Meisterschaften haben sich qualifiziert:

Nils Elfers über 50m und 100m Freistil;

Luca Gorniak über 50, 100 + 200m Brust; 50 + 100m Freistil und 200m Lagen.

Bericht: Anka Sander

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3 Sportler*innen vom BSV erreichen Qualifikation für die Norddeutschen Meisterschaften „Lange Strecken“

Für die Teilnahme an den Norddeutschen Langstreckenmeisterschaften im Schwimmen am 19./20.02.2022 in Hannover haben sich vom BSV die beiden 14-Jährigen Luca Gorniak und Kai Strathmann in allen drei Wettbewerben qualifiziert. Sie werden starten über 1.500m und 800m Freistil sowie 400m Lagen. Mit ihren Quali-Zeiten lagen sie auf der 25m-Bahn jeweils deutlich unter dem geforderten Limit; jedoch müssen sie sich in Hannover auf der 50m-Bahn beweisen.

Ebenfalls eine Qualifikation über 1.500m Freistil erreichte Maya Compaore (Jg.2006). Vor knapp 1 ½ Jahren kam Maya zum BSV mit einem relativ geringen Trainingsalter und einigem sportlichen Rückstand zu ihren Altersgenossinnen. Seitdem arbeitete sie sich stetig nach vorne, wobei sie auch der Besuch der sportbetonten Schule und die damit verbundene Trainingserlaubnis während des Corona-Lockdowns 2020/21 unterstützten. Ausschlag gebend sind jedoch ihr beharrlicher Wille und unermüdlicher Trainingsfleiß; Hut ab, Maya, zu diesem tollen Quali-Erfolg!

Übersicht über die erreichten Qualifikationen:

Maya Compaore (2006)1500F:   19:53,21Pflichtzeit: 20:00,00
Luca Gorniak (2007)1500F:   18:20,63Pflichtzeit: 18:45,00
800F:     09:25,93Pflichtzeit: 10:00,00
400La:   05:17,91Pflichtzeit: 05:30,00
Kai Strathmann (2007)1500F:   18:19,27Pflichtzeit: 18:45,00
800F:     09:28,15Pflichtzeit: 10:00,00
400La:   05:25,46Pflichtzeit: 05:30,00

Bericht: Anka Sander

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Dreifaltigkeit der Schinderei – Die Triathlon-Abteilung des BSV sucht Zuwachs

Artikel vom Weser-Kurier von Christian Markwort

Bericht von Buten & Binnen

Mitten in der Nacht hört Marie-Claire Haag plötzlich ein leises Wimmern aus dem
Zimmer ihrer siebenjährigen Tochter Frieda. Behutsam weckt die 41-Jährige das Mädchen
und lässt sich ihren Albtraum schildern. „Ich habe geträumt, ich wäre beim Triathlon nur
Vierte geworden“, flüstert die Kleine ihrer Mama ins Ohr – und trifft sie damit mitten ins
Herz. „Sie ist noch so klein“, erzählt die Leiterin der Triathlon-Abteilung des Bremischen
Schwimmvereins (BSV), „aber weiß schon genau, was dieser so oft zitierte undankbare
vierte Platz bedeutet. Das hat mich echt umgehauen.“

Mittlerweile ist das kleine Mädchen Mitglied in der Kindergruppe des BSV und ihre Mama trainiert Frieda gemeinsam mit den Zwillingsschwestern Lea und Frederieke van Beek im Triathlon. Einen Albtraum habe sie seit jener Nacht nicht mehr gehabt, erzählt Frieda, „weil ich ihr erklärt habe“, fügt Marie-Claire Haag schmunzelnd hinzu, „dass es überhaupt nicht schlimm ist, sondern man sich vielmehr darüber freuen sollte, überhaupt einen Triathlon beendet zu haben.“

Seit Anfang 2016 gibt es im Bremischen Schwimmverein auch eine Triathlon-Abteilung, die von den perfekten Bedingungen profitiert, die der Verein mitten im Herzen der Bremer Vahr zu bieten hat. Neben dem vereinseigenen beheizten Achterdiekbad wird das Schwimmtraining auch im Unibad angeboten. Wer lieber seine Runden im, zur Anlage gehörenden See drehen möchte, um unter Wettkampfbedingungen zu trainieren, kann sich dort auch auf eine Rad-oder Laufrunde begeben. Das Schwimmtraining wird den individuellen Fähigkeiten der jeweiligen Athleten abgestimmt, sämtliche Athleten werden den entsprechenden Gruppen – abhängig von Alter und Leistungsstand – zugeteilt. Für das Radfahren sowie das Laufen bietet das Vereinsheim am Achterdiekbad nahezu perfekte Bedingungen. Von hier aus geht es ohne großen Umweg direkt in die Wümmewiesen und ins Bremer Umland. Im Sommer wird das Training in Absprache mit den Trainern
auf die Anlage des BSV beim Achterdiekbad verlegt. Trainerin Marie-Claire Haag wird neben den beiden Zwillingsschwestern auch von Ehemann Torsten unterstützt, für das Lauftraining steht mit A-Lizenz-Trainer Jannik Elischer zudem ein ausgewiesener Spezialist zur Verfügung, der sich derzeit neben dem Lauftraining beim BSV auch noch um sein neugeborenes Kind kümmern muss.

Spezielle Charaktere

„Triathleten sind ganz spezielle Charaktere“, hat Marie-Claire Haag festgestellt, „sie sind keine Selbstdarsteller, sondern Menschen mit viel Disziplin und einem gewissen Hang zur Leidensfähigkeit.“ Sie selbst ist vor etwas mehr als 20 Jahren eher zufällig zum Triathlon gekommen: „Ich habe alles ausprobiert, bevor ich dann mit 16 Jahren eher relativ spät zunächst beim Schwimmen gelandet bin“, erzählt sie. So wirklich gefesselt habe sie der Wassersport allerdings nicht, „einfach nur Bahnen ziehen wurde mir einfach zu langweilig“. Also suchte sie sich eine ganz besondere Herausforderung und schloss sich einem Triathlon-Verein an. „Ich habe mir einfach ein Rennrad und ein Paar Laufschuhe besorgt und bin sofort der Faszination erlegen“, erinnert sie sich an ihre eigenen Anfänge. Gemeinsam mit ihrem Ehemann möchte sie diese Faszination nun auch an Kinder und Jugendliche weitergeben. Beide haben eine B-Lizenz, Torsten Haag für den Bereich Langdistanz, Marie-Claire Haag für den Bereich Leistungssport.

Viele Jahre war sie zudem als Landesjungendtrainerin von Bremen auch an der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße als Triathlon-Trainerin tätig. Den beiden 18-jährigen Zwillingen Lea und Frederieke van Beek muss Marie-Claire Haag die Faszination nicht mehr vermitteln – beide sind bereits erfolgreiche „Selbstschinderinnen“. Anfang August erst hat Lea beim „Gewoba-City-Marathon“ über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) nach etwas mehr als zwei Stunden den Sieg eingefahren und sich gleichzeitig den Landesmeistertitel gesichert. „Mir gefällt diese Kombination von gleich drei ganz unterschiedlichen Disziplinen“, erläutert die Studentin die Faszination des Triathlon, „eine Disziplin alleine würde mir gar nicht mehr genügen, das wäre einfach nur langweilig.“ Beim BSV gefallen den beiden Zwillingen vor allen Dingen die Gemeinschaft. „Es ist wie eine zweite, aber viel größere Familie“, versichert Frederieke, „bei uns ist jeder willkommen und kann sich sofort wohlfühlen.“ Zudem seien alle Triathleten eher Individualisten, jeder sei für sich allein verantwortlich. „Was aber nicht heißt“, wirft Lea umgehend ein, „dass wir Egoisten sind“. Gerade, weil Triathlon nicht so verbreitet sei wie beispielsweise Fußball oder Tennis, „ist es schon etwas besonderes, zu sagen, man betreibt diesen Sport und jagt nicht einem Trend hinterher, nur, weil alle es tun“. „Sport als meine Energiequelle“, versichert auch Marie-Claire Haag. „Er ist meine kleine Auszeit vom alltäglichen Wahnsinn, mein Heiligtum.“

Danach fühle sie sich kraftvoller und besser gewappnet für den Alltag mit ihrer Familie und ihrem Beruf als Kriminalbeamtin. Gemeinsam mit Ehemann Torsten leitet sie außerdem eine Sportgruppe für Schwangere und möchte Frauen nach der Geburt wieder „in Form“ bringen. „Ich möchte ein bisschen Vorbild sein“, verdeutlicht Marie-Claire Haag ganz bescheiden, „und zeigen, was man in der Lage ist zu leisten.“ Das könne ihrer Ansicht nach jeder, „es muss ja nicht gleich ein Iron-Man sein“, sagt sie. Und auch ein vierter Platz bei einem Triathlon-Wettkampf ist eben ein toller Erfolg – das weiß mittlerweile auch die kleine Frieda.

Wer sich für das Triathlon-Training beim Bremischen Schwimmverein interessiert, kann sich auf der Internetseite www.bsv-bremen.de ausführlich über die Rahmenbedingungen informieren. Geeignet ist das Training für Kinder ab zehn Jahren, jüngere werden zunächst spielerisch an das Schwimmen und später an die beiden weiteren Disziplinen herangeführt. „Durch das Schwimmen bekommt man die nötige Ausdauer“, erklärt Marie-Claire Haag, „die Technik für das Laufen oder Radfahren kommt später hinzu und ist deutlich einfacher zu erlernen.“

(aus dem Stadtteil-Kurier Südost vom 20.09.2018 von Christian Markwort)

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